Berliner Mietendeckel für ungültig erklärt

(See English version below.)

Seit 2020 galt in Berlin ein Mietendeckel, der über vier Maßnahmen den rasanten Anstieg der Mieten bremsen sollte. Am 15. April 2021 wurde dieser mit Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe für ungültig erklärt, da er gegen das Grundgesetz verstoße. Der Bund sei für die gesetzliche Regulierung zuständig und nicht die Länder.

 

Mietpreisbremse und Mietendeckel – der Hintergrund

Im letzten Jahrzehnt sind die Mieten in Berlin stark gestiegen. Einige Stadtteile verzeichneten jährliche Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich. Damit stießen Mieter zunehmend an ihre Belastungsgrenze. In anderen deutschen Städten gab es in den vergangenen Jahren eine ähnliche Entwicklung.

Daher hat die Bundesregierung 2015 die sogenannte Mietpreisbremse eingeführt. Sie ermöglicht es Bundesländern, in angespannten Wohnungsmärkten die Miethöhe bei Neuvermietungen von Bestandswohnungen zu begrenzen.

In Berlin trat diese Mietpreisbremse am 1. Juni 2015 in Kraft. Da sie den Anstieg der Mieten jedoch nicht ausreichend abgebremst hat, beschloss die Stadt im Januar 2020 zusätzlich die Einführung eines Mietendeckels. Das zugehörige Gesetz trat am 23. Februar 2020 in Kraft und umfasste vier Maßnahmen. Eine davon war die Mietobergrenze bei Wiedervermietungen. Darüber hinaus hatten manche Mieter seit dem 23. November 2020 Anspruch auf eine Absenkung ihrer Miete.

Konsequenzen für Vermieter und Mieter

Für Vermieter bedeutet die Entscheidung gegen den Mietendeckel, dass sie einen Rückzahlungsanspruch geltend machen können. Die Mieten dürfen wieder auf den vorherigen Betrag erhöht werden.

Mieter hingegen müssen die eingesparten Beiträge zurückzahlen, sofern die Wohnungsfirmen keine Sonderregelung treffen. Sie werden vom Vermieter schriftlich darüber informiert. Mieter, die staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld II beziehen und zur Nachzahlung aufgefordert werden, erhalten eine einmalige Kostenerstattung für Unterkunft und Heizung. Der Berliner Senat hat sich darüber hinaus auf eine Unterstützung geeinigt, die für Mietende mit einem Einkommen bis zu 280 Prozent der Bundeseinkommensgrenze gilt. Hierfür muss ein Antrag bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen eingereicht werden, der neben dem Personalausweis auch den Mietvertrag, einen Mietzahlungsnachweis für die letzten drei Monate und, sofern vorhanden, das Schreiben des Vermieters enthält.

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BERLIN RENT CAP DECLARED INVALID

A rent cap had been in place in Berlin since 2020, which was intended to curb the rapid rise in rents through four measures. On 15 April 2021, this was declared invalid by the Federal Constitutional Court in Karlsruhe, as it violated the Basic Law. The federal government is responsible for statutory regulation and not the federal states.

Rent control and rent cap – the background

Rents in Berlin have risen sharply over the last decade. Some neighborhoods have seen annual increases in the double-digit percentage range. As a result, tenants have increasingly reached their rent limits. There has been a similar trend in other German cities in recent years.

The German government therefore introduced the so-called rent freeze in 2015. It enables federal states to limit the rent level for new lettings of existing flats in tight housing markets.

This rent cap came into force in Berlin on 1 June 2015. However, as it did not sufficiently slow down the rise in rents, the city also decided to introduce a rent cap in January 2020. The associated law came into force on 23 February 2020 and comprised four measures. One of these was the rent cap for re-letting. In addition, some tenants have been entitled to a reduction in their rent since 23 November 2020.

Consequences for landlords and tenants

For landlords, the decision against the rent cap means that they can assert a repayment claim. Rents may be increased back to the previous amount.

Tenants, on the other hand, will have to pay back the contributions saved unless the housing companies make special arrangements. They will be informed of this in writing by the landlord. Tenants who receive state benefits such as unemployment benefit II and are asked to make additional payments receive a one-off reimbursement for accommodation and heating. The Berlin Senate has also agreed on support that applies to tenants with an income of up to 280 per cent of the federal income limit. For this, an application must be submitted to the Senate Department for Urban Development and Housing, which must include the tenancy agreement, proof of rent payments for the last three months and, if available, a letter from the landlord, as well as proof of identity.

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